Königspython - Python Regius
Ich möchte hier nur einen kleinen Auszug über die Haltung des Königspython geben.
Um genaueres zu erfahren ist es empfehlenswert, sich geeignete Fachliteratur zuzulegen
zB.
- Python Regius – McCurley
- Python Regius – Der Königspython – Kölpin
- Königspython – Draco
- Königspythons Lebensraum, Pflege und Zucht – Broghammer
Allgemein
Der Königspython ist ein dämmerungs- nachtaktiver Python und stammt West- und Zentral-Afrika (zB. Ghana, Benin, Togo)
Die Landschaft in diesen Ländern besteht aus trockeneren Savannen und etwas feuchte Wälder oder auch Busch-Landschaften. Dort versteckt sich der Königspython gerne in Nagetier- oder Termitenbauten, da diese eine konstante Luftfeuchtigkeit bieten.
Darum sollte man das Terrarium auch so einrichten und dem natürlichen Lebensraum, so gut wie möglich nach ahmen.
Der Königspython wird ca. 130 cm groß und wiegt ca. 1500 -2000 Gramm.
Die Männchen werden etwa 10% kleiner und haben ein geringeres Gewicht.
Allerdings können auch ab und an mal größere Exemplare auftreten. Die Lebenserwartung des Königspython beträgt ca. 20-25 Jahre.
Wobei der älteste Königspython in Gefangenschaft, ein stolzes Alter von ca. 45 Jahren erreicht hat.
(Bitte seien sie sich dessen bewusst, bevor sie sich einen Königspython anschaffen!!)
Terrariengröße
Die Mindestanforderungen in Österreich :
Für 1-2 adulte Königspython benötigt man mindestens 0,90m² Grundfläche und 0,70m Höhe. Für jeden weiteren Königspython muss die Grundfläche um mindestens 0,20m² vergrößert werden.
Ausstattung im Terrarium
Im Grunde bleibt es jedem selber überlassen wie er sein Terrarium gestalten möchte, doch sollten einige gesetzliche Richtlinien beachtet werden (siehe 2. Tierschutzverordnung/ Anlage 3)
Hier ein paar Tipps: es sollte unbedingt ein geeignetes Bodensubstrat (zB. Rindenmulch, Pinienstreu), Versteckmöglichkeiten, Kletteräste, Wasserbecken (so groß das der Python rein passen würde), Wärme bzw. Lichtquellen vorhanden sein.
Vergesellschaftung
Kurz Vorweg, eine Vergesellschaftung mit anderen Schlangen oder Reptilien, egal ob Tag- oder Nachtaktiv ist unter allen Umständen abzuraten!!
Die beste Methode ist wenn man den Königspython als Einzeltier hält, da der Python auch in der Natur Einzelgänger ist.
Außerdem ist somit eine genaueren Kontrolle möglich, zB. weiß man dass der Kot von diesem Tier abgesetzt wurde und somit zu Untersuchung zugeordnet werden kann.
Weiters bietet die Einzelhaltung, normalerweise keine Probleme bei der Fütterung.
Möchte man dennoch mehrere Königspython im Terrarium halten, ist spätestens bei der Fütterung im Terrarium, größte Vorsicht geboten, damit sich die Tiere nicht ineinander verbeißen, statt in die Futtertiere.
Um diesen Problem vorzubeugen, überführt man die Tiere einzeln in eine „Fütterungsbox“ und nach den fressen wieder ins Terrarium.
Allerdings ist diese Methode auch keine Garantie, da die Tiere trotzdem nach Futtertier riechen und können trotzdem auf die anderen Python beißen.
Außerdem kann man bei abgesetzten Kot schlecht zuordnen, zu welchem Tier dieser gehört.
Die Tiere sollten auch keinen zu großen Größen und Gewichts-Unterschied haben (also kein Jungtier mit einem Adulten Python halten)
Wenn man Männchen mit Weibchen hält, ist folgendes zu beachten:
Es sollten nur ausgewachsene und gut konditionierte Tiere zur Zucht verwendet werden. Weibliche Tiere sollten eine Länge von etwa 120 cm und ein Gewicht von 1,2 kg bis 1,3 kg bei dieser Größe aufweisen. Männliche Tiere dürfen bei gleicher Größe etwas leichter sein.
Es ist tagsüber auf eine Lufttemperatur von 28 - 32 Grad und nachts rund 23 - 26 Grad Celsius zu achten. Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber zwischen 60% und 80% und nachts bis zu 90 % gehalten werden
Temperatur/ Beleuchtung und Leuftfeuchtigkeit
Da der Königspython zu den wechselwarmen Tieren zählt, wird seine Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur beeinflusst.
Um deren Verdauung und Stoffwechsel anzuregen, benötigen sie immer die optimale Temperatur. Bei den Temperaturzonen (Temperaturgefälle) ist darauf zu achten den Geckos wärmere und kühlere Bereiche zu bieten, die Sie dann nach Ihrem empfinden aufsuchen können.
Am Tag soll die Temperatur 28°C – 32°C betragen.
Punktuell (zB unter der Wärmelampe) kann die Temperatur auf max. 35°C ansteigen.
Die Beleuchtungsdauer Tagsüber sollte 12 Stunden betragen (allerdings nicht in der Winterruhe)
Kühlere Zonen im Terrarium können 26°C sein.
Nachts benötigt der Königspython 26-27°C.
Die Temperatur erreicht man durch eine spezielle Leuchstoffröhre oder einer Wärmelampe oder ein sonstiges Heizmittel (Heizpanel, Heizstrahler).
Die Wattstärke ist abhängig von der Terrariumgröße und der Umgebungstemperatur, wo das Terrarium steht.
Sollten sie Wärmelampen oder Heizstrahler verwenden, bitte diese mit einem Schutzkäfig abdecken, damit sich der Python nicht daran hängt und Verbrennen kann.
Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium soll tagsüber 60-70% betragen. Am Abend sollte sie ein wenig ansteigen. Es genügt wenn man am Abend, wenn das Licht ausgeht, mit einem Pflanzensprüher, ins Terrarium sprüht.
Für mich sehr hilfreich ist eine sogenannte „Wetbox“. Diese Box kann man zB. Im Fachhandel kaufen oder aus einer leeren Plastik-Box (blickdicht) selber machen.
Man schneidet einfach ein Loch in die Box (so groß dass die Tiere ohne Probleme durch passen und genügend Platz innen haben) und füllt diese zB. mit feuchten Humus.
Dies erhöht die Luftfeuchtigkeit im Versteck und wird vor allem sehr gern zur Häutung oder zur Eiablage aufgesucht. Ab und zu schlafen einige Königspython auch gerne darin.
Nahrungs- und Vitaminaufnahme
Das Hauptfutter des Könispython, im Terrarium, sind Mäuse und Ratten (je nach Größe des Tieres).
In freier Wildbahn erbeutet der Königspython alles was er überwältigen kann.
So wurden zB. Rückstände folgender Beutetiere in den Mägen und Kotproben gefunden: Taube, Graupapagei, Stare, andere Vögel, Ölpalmenhörnchen, Wimperspitzmaus, Urwaldgalago, Gambia-Riesenhamsterratte, Braunes Langohr, Flughunde und andere Säugetiere
Aus rechtlicher Sicht, in Österreich, sollte man versuchen, das Tier auf tote (also Frost) Futtertiere (aufgetaut) umstellt.
Möchte man keine gefrorenen Futtertiere (aufgetaut) verfüttern, darf man sie unter Umständen selber töten. Wenn ihr dies machen wollt oder mehr darüber wissen wollt, lest euch bitte die Verordnung bzw. Gesetz über das Töten von Futtertieren durch.
LINK: https://www.vu-wien.ac.at/vetrecht/TSch_SchlachtV_kons_1_2008.pdf (ab Seite 21)
Sollte das nicht gelingen, darf man auch lebende Tiere füttern.
Unsere Pythons werden mit Frostmäusen und Ratten versorgt, zusätzlich werden die Frosttiere mit Vitamine präpariert.
Die Größe und Menge des Futtertieres ist vom Königspython abhängig.
Während man junge Pythons alle 5-7 Tage mit einem Mäuse Springer füttert, benötigt man für einen adulten Königspython alle 2-3 Wochen 1-2 Ratten.
Dies sind theoretische Angaben, sind also nicht pauschal zu beantworten, da jedes Tier unterschiedlich ist.
(egal ob Größe, Gewicht, Zuchttier oder nicht und welche Futtertiere bevorzugt werden.)
Winterruhe
Wir empfehlen jedes Jahr eine Winterruhe einzuhalten. Ausnahme sind Jungtiere, kranke oder Verletzte Tiere. Die Winterruhe beginnt im November und dauert bis Februar/ März.
Während dieser Zeit wird die Beleuchtung, langsam auf 10 Stunden reduziert und die Temperatur um ca. 3°C verringert.
Während dieser Zeit verringert sich auch die Luftfeuchtigkeit auf ca. 50-60%.
Ist die Winterruhe zu Ende, betreibt man den Vorgang in umgekehrte Reihenfolge, bis die Temperatur und Beleuchtungszeit wieder wie gewohnt auf 12 Stunden angestiegen ist.
Vor dem Kauf
Bitte macht euch vor dem Kauf eines Tieres Gedanken über deren Haltung, Lebensweise und artgerechte Ernährung.
Zuerst sollte das Terrarium fix und fertig eingerichtet sein und ein paar Tage, ohne Probleme, „ eingelaufen“ sein, bevor die Tiere einziehen.
Immer bedenken und die Frage stellen, kann ich den Tieren tote /lebende Futtertiere anbieten und verfüttern kann. Wenn sich einer davor ekelt, dann bitte nochmal darüber nachdenken.
Meldepflicht
Die Haltung von Wildtieren - unter die auch der Königspython fällt - unterliegt der Meldepflicht! Diese gehören somit bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde (BH oder Magistrat, gemeldet.
Außerdem benötigt man für den Königspython auch einen Herkunftsnachweis.
Diesen erhält man von dem jenigen, wo man das Tier erwirbt.
Der Herkunftsnachweis ist zwingend und eine Kopie muss der Anmeldung beiliegen, damit nachvollziehbar ist, woher das Tier stammt (ob Nachzucht, Farmzucht oder Wildfang).