Leopardgecko – Eublepharis Macularius

Ich möchte hier nur einen kleinen Auszug über die Haltung des Leopardgeckos geben.

Um genaueres zu erfahren ist es empfehlenswert, sich geeignete Fachliteratur zuzulegen

zB.  

  • Leopardgeckos – Glebe
  • Leopardgeckos – Henkel, Schmid
  • Der Leopardgecko – Eublepharis Macularius -  Hartwig (NTV;  Art für Art)

 

Allgemeines

Der Leopardgecko ist ein dämmerungs- nachtaktiver Lidgecko und stammt aus Afghanistan, Pakistan, Irak, den Iran bis nach Syrien und in Teile der Türkei.

Die Landschaft in diesen Ländern besteht aus halbtrockenen bis trockenen Steppen- und Wüstengebiete, sowie trockenes Grasland.

Darum sollte man das Terrarium auch so einrichten und dem natürlichen Lebensraum, so gut wie möglich nach ahmen.

 
Der Leopardgecko wird ca. 20 - 25 cm groß und wiegt ca. 40-60 Gramm.

Allerdings können auch größere Exemplare auftreten. Die Lebenserwartung des Leopardgecko beträgt ca. 20 Jahre.

(Bitte seien sie sich dessen bewusst, bevor sie sich einen Leopardgecko anschaffen!!)

 

Terrariengröße

Die Mindestanforderungen in Österreich :
Für 1-2 adulte Leopardgeckos benötigt man mindestens 0,50m² Grundfläche und 0,40m Höhe. Für jeden weiteren Leopardgecko muss die Grundfläche um mindestens 0,20m² vergrößert werden.

 

Ausstattung im Terrarium

Im Grunde bleibt es jedem selber überlassen wie er sein Terrarium gestalten möchte, doch sollten einige gesetzliche Richtlinien beachtet werden (siehe 2. Tierschutzverordnung/ Anlage 3)

Hier ein paar Tipps: es sollte unbedingt ein geeignetes Bodensubstrat (nur Sand/ Lehm Gemisch -> Verhältnis 5:1), Versteckmöglichkeiten, Wetbox, Kletteräste, Trinkschalen, Wärme bzw. Lichtquellen, UV Beleuchtung, Schale mit zerriebenen Sepiaschale, eine gut strukturierte Rückwand (bevorzugt mit Quetschspalten also ein paar Stellen zum rein quetschen) vorhanden sein.

 

Vergesellschaftung

Kurz Vorweg, eine Vergesellschaftung mit anderen Geckos oder Reptilien, egal ob Tag- oder Nachtaktiv ist unter allen Umständen abzuraten!!

Leopardgeckos können sich sehr streitsüchtig gebärden und es können hierbei schwere Unfälle, im schlimmsten Fall zum Tod eines der Tiere führen.

 

Die Vergesellschaftung von Leopardgeckos stellt im Normalfall keine großen Probleme dar. Allerdings sollten die Tiere beim Zusammensetzen ziemlich gleich groß sein und schwer sein, da die größeren Tiere, die kleineren Unterdrücken oder evtl. als Futter ansehen könnten.

 

Und niemals Jungtiere mit adulten Tieren halten, egal wie groß das Terrarium ist, da es zu Kannibalismus führen kann.

 

Es sollte nie mehr als ein Männchen mit mehreren Weibchen einquartiert wird, da die Männchen ein starkes Revierverhalten zeigen und es zu tödlichen Kämpfen kommen kann. Eine Paarhaltung aus einem Männchen und einem Weibchen ist völlig abzuraten, da durch die ständigen Paarungsversuche, des Männchens, das Weibchen zu sehr gestresst wird und es zum Tode kommen könnte!

 

Deshalb ist es empfehlenswert, 2 bis 3 Weibchen und ein Männchen pro Gruppe zu halten. Wer nicht züchten möchte, sollte eine reine Weibchen-Gruppe halten.

 

Es sei noch gesagt, wer Anfänger in der Leopardgecko Haltung ist, sollte sich zunächst eine Weibchengruppe halten um sich mit dem Verhalten vertraut zu machen.

Sollte man später züchten wollen, kann man sich anschließend noch ein Männchen dazu holen.

 

Allerdings bitte erst ein Männchen zu den Weibchen setzen, wenn diese ein Mindestalter von 1,5 Jahren und ca. 50g aufweisen.

Wenn man die Weibchen zu früh verpaart, kann es sein, dass das Weibchen an Rachitis, Legenot oder sonstigen Mangelerscheinungen erkrankt oder sogar zum Tod des Weibchens führen.

 

Temperatur/ Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit

Da der Leopardgecko zu den wechselwarmen Tieren zählt, wird seine Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur beeinflusst.

Um deren Verdauung und Stoffwechsel anzuregen, benötigen sie immer die optimale Temperatur. Bei den Temperaturzonen (Temperaturgefälle) ist darauf zu achten den Geckos wärmere und kühlere Bereiche zu bieten, die Sie dann nach Ihrem empfinden aufsuchen können.

 

Am Tag soll die Temperatur 28°C – 32°C betragen.

Punktuell (zB unter der Wärmelampe) kann die Temperatur auf max. 35°C ansteigen.

Die Beleuchtungsdauer Tagsüber sollte 12-13 Stunden betragen (allerdings nicht in der Winterruhe)

Kühlere Zonen im Terrarium können 22°C sein. Nachts benötigt der Leopardgecko 20°C – 23°C

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Die Temperatur erreicht man durch eine spezielle Leuchstoffröhre oder einer Wärmelampe.

Die Wattstärke ist abhängig von der Terrariumgröße und der Umgebungstemperatur, wo das Terrarium steht.

Laut österreichischem Tierschutzgesetz muss dem Leopardgecko eine UV-Versorgung geboten werden.

Ich verwende dafür die Exo Terra - Reptiglo Compact 5.0 (mit UV Anteil),

 

Am Abend, wenn sich das Licht abschaltet, kommen die Leopardgeckos aus den Verstecken um sich aufzuwärmen. Damit die Tiere diesen Platz haben, sollte man ihnen zB. einen Stein unter die Wärmelampe legen.

Allerdings darf der Stein nicht extrem heiß werden, dass sich die Leos verbrennen könnten. Also max. 35 Grad wie oben schon beschrieben

 

Alternativ kann man auch einen Heizstein benutzen.

Dieser spaltet die Terrarianer Szene, er hat Gegner und Befürworter.

Aber ich spreche aus meiner eigenen Erfahrung und ich habe in jedem Terrarium einen Heizstein drinnen (je nach Größe des Terras, ist die Watt-Stärke angepasst).

Die Tiere nehmen diesen gerne an und ich hatte in den Jahren noch nie Probleme.

 

Sollte man sich für diese „Aufwärmquelle“ entscheiden, dann bitte nicht am Geld sparen und irgendeinen billigen Stein verwenden, nur weil der ein paar Euro billiger ist.

Diese werden meistens extrem heiß und es könnten Verbrennungen entstehen oder die Steine könnten überhitzen.

 

Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium soll tagsüber 40% - 60% betragen. Am Abend sollte sie ein wenig ansteigen. Es genügt wenn man am Abend, wenn das Licht ausgeht, mit einem Pflanzensprüher, ins Terrarium sprüht.

 

Sehr hilfreich für die Tiere ist eine sogenannte „Wetbox“. Diese Box kann man zB. Im Fachhandel kaufen oder aus einer leeren Eiscreme Box (blickdicht) selber machen.

Man schneidet einfach ein Loch in die Box (so groß dass die Tiere ohne Probleme durch passen) und füllt diese zB. mit feuchten Humus.

Dies erhöht die Luftfeuchtigkeit im Versteck und wird sehr gern zur Häutung oder zur Eiablage aufgesucht. Allerdings schlafen die Leopardgeckos auch gerne darin.

 

Nahrungs- und Vitaminaufnahme

Das Hauptfutter dieser Geckos sind zB., Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Schaben.

Als Leckerli zwischendurch (1x die Woche) Mehlwürmer, Wachsmaden, Soldatenfliegenlarven

 

Da den Tieren, mit diesen angebotenen Futtertieren, kein großes Nahrungsspektrum geboten werden kann, müssen die Futtertiere, zusätzlich mit Vitamin und Kalziumpulver bestreut werden bevor man sie verfüttert.

Dies verhindert, eine Unterversorgung an Mineralstoffen und Vitaminen, welchen den Knochenaufbau beeinträchtigen (zB Rachitis) kann.

 

Zusätzlich sollte immer eine kleine Schale mit geriebener Sepiaschale im Terrarium stehen.

Somit können die Tiere zusätzlich den Kalzium Haushalt erweitern.

Die Größe des Futtertieres sollte der Kopfbreite entsprechen, da bei zu großen Insekten Erstickungsgefahr droht!

 

Die Häufigkeit der Fütterung ist vom Alter, der Größe und des allgemeinen Ernährungszustandes (erkennbar an der Schwanzdicke) abhängig. Jedoch ist es unumgänglich jeden Tag das Trinkwasser zu wechseln und die Schale zu reinigen.

 

Unsere Jungtiere werden bis zum sechsten Lebensmonat täglich, abwechslungsreich gefüttert. Danach erhalten die Tiere nur mehr jeden zweiten bis dritten Tag ihr Futter.

Sind Sie erwachsen werden sie nur noch ein bis zwei malwöchentlich gefüttert.

Im Bedarfsfall werden trächtige Weibchen häufiger gefüttert und nach der Eiablage, mit einer aufgetauten Babyfrostmaus gestärkt.

 

Winterruhe

Wir empfehlen jedes Jahr eine Winterruhe einzuhalten. Ausnahme sind Jungtiere, kranke oder Verletzte Tiere. Bevor man mit der Winterruhe beginnt, sollte man unbedingt eine parasitologische Untersuchung des Kotes machen lassen. Sollte dieser ein negatives Ergebnis bringen, bitte die vom Tierarzt vorgeschriebene Behandlung durchführen und mit dem Tierarzt absprechen, ob eine Überwinterung empfehlenswert ist, sobald das Tier wieder gesund ist.

Ansonsten bitte die Tiere nicht überwintern.

 

Zum Beginn der Winterruhe (ab Oktober / November) verringert man langsam, binnen 3-4 Wochen, die Beleuchtungszeit, Temperatur und Fütterung.

Zum Schluss sollte die Fütterung ganz eingestellt werden und der Darm komplett entleert sein. Wenn die eigentliche Ruhe beginnt (für 2-3 Monate) sollte nicht mehr gefüttert werden, aber immer frisches Wasser zur Verfügung stehen.

Die Überwinterungstemperatur sollte zwischen 15°C und 18°C betragen.

 

Ist die Winterruhe zu Ende, betreibt man den Vorgang in umgekehrte Reihenfolge, bis die Temperatur und Beleuchtungszeit wieder auf 12 Stunden angestiegen ist.

Die erste Fütterung kann man wieder beginnen, wenn die Beleuchtungszeit wieder 6-8 Stunden erreicht hat.

Normalerweise verlieren die Tiere, bei einer richtig durchgeführten Winterruhe, kein Gewicht.

Bitte vor und nach der Winterruhe das Gewicht nochmal kontrollieren, damit man ganz sicher ist.

 

Vor dem Kauf

Bitte macht euch vor dem Kauf eines Tieres Gedanken über deren Haltung, Lebensweise und artgerechte Ernährung.

Zuerst sollte das Terrarium fix und fertig eingerichtet sein und ein paar Tage, ohne Probleme, „ eingelaufen“ sein, bevor die Tiere einziehen.

Immer bedenken und die Frage stellen, kann ich den Tieren lebende Futtertiere anbieten und verfüttern kann. Wenn sich einer davor ekelt, dann bitte nochmal darüber nachdenken.

 

Meldepflicht

Die Haltung von Wildtieren - unter die auch der Leopardgecko fällt - unterliegt der Meldepflicht! Diese gehören somit bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde (BH oder Magistrat, gemeldet.